Warum unterhalte ich mich eigentlich? (Straßencafé)

W.W. @, Mittwoch, 17.08.2022, 09:51 (vor 617 Tagen) @ fRAUb

Ich lerne viel von der Bild-Zeitung, weil sie eine besonders klare Sprache hat. Das berührt besonders mich, gerade weil ich umständlich bin - obwohl es auch ein bisschen an der Kompliziertheit der Themen liegen mag, wenn sie eine gewisse 'Einstimmung' erfordern.

Z.B. ist das Thema 'Relativismus' aus meiner Sicht außerordentlich schwierig, weil es kontraintuitiv zu sein scheint, wenn man behauptet, es müsse etwas ganz Bestimmtes geben, wenn viele Leute über ein Bild von van Gogh reden und jeder etwas anderes zu sehen meint.

Die Aussage 'Jeder sieht es auf seine Weise!' befriedigt mich nicht, genau so wenig wie mich die Ansicht eines Agnostikers befriedigt, der von genau dem, was einen interessiert, behauptet, man könne es nicht fassen.

Es muss wohl ein Interesse geben, das auf etwas zielt, obwohl man es nicht ausdrücken kann. (Man 'zielt' auf etwas, das man nicht nennen kann!), Und es muss wichtig sein, dass man darüber spricht, ob man die 'Mona Lisa' eventuell deswegen so faszinierend findet, weil es sich um einen schönen jungen Mann handelt.

Ich würde sogar behaupten, es lohne sich gerade über das zu sprechen, was man nicht in Worte fassen kann. Z.B. über den 2. Satz von op. 111.

W.W.


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