Ist der Zufall kein reiner Zufall?! (Straßencafé)

W.W. @, Dienstag, 09.08.2022, 12:29 (vor 616 Tagen) @ W.W.

Ich vermute, dass gerade Wissenschaftsjournalisten uns so gut über die Wissenschaft belehren können, weil sie irgendetwas haben, was drögen Wissenschaftlern abgeht. Was ist das? Sie scheinen das, was Wissenschaftler nur kompliziert ausdrücken können, durch einen treffenden Vergleich oder eine spannende Geschichte verständlich zu machen.

Aber die Gefahr besteht natürlich, dass man das Komplizierte nicht zu einfach sagen sollte, weil es dann falsch wird. Könnte es also sein, dass 'richtige' Wissenschaftler (wie Einstein, Bohr oder Heisenberg) viel tiefsinniger sind, als uns Journalisten weismachen wollen?

Wie bereits gesagt, mir geht es in diesem Thread um die Evolutionstheorie. Das Thema erfordert, dass man vorher ein paar Sachen klärt! Ich bin kein christlicher Fundamentalist, für den nur das richtig ist, was Schwarz auf Weiß in der Bibel steht, aber ich neige auch nicht zu dem gegenteiligen Extrem, das Richard Dawkins geradezu missionarisch vertritt: Jede Kritik an der Evolutionstheorie - und sei sie noch so geringfügig - ist ein Sakrileg!

Im Gegensatz dazu geht es mir einzig und allein um das Konzept der Wahrscheinlichkeit, und ich meine die beiden Wahrscheinlichkeiten, die ich im vorigen Beitrag angesprochen habe: Ich halte es 1. für unwahrscheinlich, dass aus toter Materie Leben entsteht, und 2. halte ich es für unwahrscheinlich, dass die Vielfalt des Lebens ihren Ursprung in zufälligen Mutationen hat (dass also Blumen. Schmetterlinge und Vogelspinnen das Resultat eines zufälligen Prozesses sind).

Man wird einwenden: "Glaubst du etwa, dass der Zufall kein reiner Zufall ist?"

Ich antworte: "Ja, das glaube ich. Ich glaube, dass der toten Materie etwas innenwohnen muss, dass sie lebendig werden kann, so wie dem schlafenden Rotkäppchen etwas innewohnen muss, als der Prinz sie wachküsste."

(Das ist übrigens ein schönes Beispiel dafür, wie begnadete Pädagogen das an sich schwer Verständliche mit einem Märchen klar machen wollen. Natürlich darf man etwas Naturwissenschaftliches niemals durch ein Märchen 'erklären' wollen!!! Platon tat übrigens auch immer genau das, wenn er in einem Dialog auf eine schwierige Stelle stieß: Er erzählte einen Mythos!)

W.W.


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