Das "Heilige" und seine (möglichen) Wirkungen (Straßencafé)

Boggy, Donnerstag, 24.03.2022, 14:35 (vor 735 Tagen) @ W.W.

Sie meinen, in sich etwas zu spüren, das nichts mehr mit der Kirche zu tun hat - und dass die Kirche dem Hohn spricht, was sie subjektiv als 'heilig' empfinden.

Nur um Mißverständnissen vorzubeugen: wie gesagt, ich bin kein Christ; ich beziehe mich in meinem Leben also auch nicht auf die christliche(n) Kirche(n).
Ich bin der (ziemlich) festen Üerzeugung, daß es die Erfahrung von "heilig" für alle Menschen geben kann, unabhängig von Religionen und über sie hinaus, und daß diese Erfahrung von "heilig" zu bestimmten Zeiten, an bestimmten (äußeren oder inneren) Orten heilsam sein kann.
Es kann sich also lohnen, imho, sie aufzusuchen.

dass die Kirche dem Hohn spricht, was sie subjektiv als 'heilig' empfinden

Dafür kann man in der Kirchengeschichte sicher Beispiele finden, auch wenn es nicht meine Absicht war, so etwas in diesem Zusammenhang auszudrücken.

Sie zweifeln an der Dreieinigkeit, an der Abendmahlslehre, der Wiederaufserstehung und sogar der Sündenlehre.

Nein, ich "zweifele" nicht; ich hatte und habe mit diesen Vorstellunge überhaupt nichts zu tun.

Das klingt alles ganz radikal, als ob man die 'gute, alte Kirche' in Bausch und Bogen ablehnen wollen und damit Gefahr liefe, in einer gottesfernen Welt zu landen, aber es könnte auch sein, dass wir religiös in einer Krise sind, die einer Neuorientierung bedarf, z.B. einem Überdenken unseres Gottesbegriffs.

Wenn Sie, als Christ, solchen Überlegungen nachgehen, ist das für mich nachvollziehbar.

Ich stimme Boggy zu: Gott ist fragwürdig geworden, das 'Heilige' ist es aber nicht.

Ich hatte mich entschlossen, das "Heilige" nicht an irgendeinen Gott zu binden, sozusagen.

Gruß
Boggy

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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.


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