Es ist wirklich ganz einfach - (Straßencafé)

W.W. @, Mittwoch, 29.09.2021, 11:05 (vor 932 Tagen) @ naseweis

Unsinn !
Das hab ich nicht gesagt.
Mein Beitrag lautete (zusammengefasst):

„Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast. Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.“
"Da können sich Theologen um ein Jota streiten, und ewig um des Kaisers Bart diskutieren, das führt zu Nix!"

Stimmt! So war das, was du gesagt hast! Und da bin ich auch ganz bei dir. Was mich am Wochenende frappiert hat, war dies: Ich dachte, ein guter Christ sei auch ein guter Mensch und umgekehrt, aber das scheint nicht zu stimmen, obwohl es bestimmt viele Christen so sehen.

Das Christentum scheint mir exklusiver zu sein, nämlich die draußen vor der Tür zu lassen, die sich ihm nicht verschreiben, egal, was man für ein guter Mensch ist.

Das meinte ich mit 'Diktatur'! Ich lernte auf einmal ein anderes Christentum kennen, nicht, weil es dort Menschen gab, die mir ihre Auffassung mitgeteilt haben, sondern weil ich in einem Garten die Muße hatte, eine Zeitlang in mich zu gehen.

Plötzlich merkte ich, dass das Christentum eine Zumutung ist! Nicht wegen der Jungferngeburt und der Auferstehung von dem Tode, sondern weil es ex cathedra behauptet: Kein Mensch kann sich durch seine eigenen guten Werke erlösen!

Das hatte ich so nicht gesehen - und das hat mich umgehauen. Natürlich bin ich deiner Ansicht, dass man noch so klug und studiert sein kann und dennoch das Wichtige nicht sehen kann. Und dennoch gibt es diese sehr klugen Kirchenväter, Päpste und Theologen, die einem die Haare vom Kopf reden können, aber dennoch nicht nur eitle Sophisten und Intellektuelle sind.

Auch ich, der ich nachgedacht habe, bin auf etwas gestoßen, was mich verwirrt hat. Nicht, weil ich - wie man mir so gern nachsagt - zum Grübeln neige, sondern weil ich fürchte, dass in der Tiefe des Christentums etwas Unheimliche verborgen ist, was - wenn ich das vermuten darf - viele nicht sehen wollen: Christentum ist mehr als die Liebe zu seinen Mitmenschen.
Ich hatte es darauf reduziert: auf die Goldene Regel.

Aber da ist noch etwas Unheimliches und Rätselhaftes. Aber wenn das mein persönliches Problem sein sollte, dann sollten wir ihm nicht allzu viel Beachtung schenken. Für mich ist es mehr als ein Problem, das ein Vater mit seiner Tochter hat.

Wolfgang


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum