Klarheit (Symptome)

W.W. @, Dienstag, 13.08.2019, 10:03 (vor 1717 Tagen) @ Boggy

Wenn wir keine klaren (geklärten) Begriffe verwenden, können wir auch nicht zu klarer Erkenntnis kommen. Verschwommener Begriffsgebrauch führt zu verschwommenen, unklaren Erkenntnissen, die leicht in mehr Verwirrung führen, oder falsche Annahmen.

Man könnte vielleicht sagen: wir schauen durch unsere Begriffe auf die Dinge. Sind unsere Begiffe getrübt, sehen wir auch nur undeutlich und verschwommen.

Diese Überlegungen schließen ein, daß wir u.U. klar durch einen klaren Begriff erkennen, daß wir in diesem oder jenen Fall zu keiner klaren Erkenntnis gelangen.

Mir geht es nicht darum, auf Klarheit zu bestehen, wo es keine gibt.

Sie sprechen etwas an, das mich in letzter Zeit sehr bewegt: Täuschen uns nicht die Begriffe eine größere Klarheit vor, als wir haben?

Das ist das eine. Ich weiß nicht so genau, was "Ursache" oder "Krankheit" oder "Schub" ist, obwohl das viele für klar, weil definiert halten. Aber gerade durch unsere Definitionen wird ja das, was wir meinen, vorurteilsbeladen, denn wie könnten wir ohne Urteile und Vorurteile definieren.

Das andere ist so etwas wie das Numinose oder der Mythos. Oder ein Hölderlin-Gedicht. Ist das Klare, wenn man sich Mühe gibt, immer so klar sagbar, wie Wittgenstein I meinte? Oder beginnt das, was wirklich wichtig ist, erst dann, wenn alles, was naturwissenschaftlich und logisch gesagt werden kann, gesagt ist?

Meine Befürchtung ist, dass es in der Welt gar nicht naturwissenschaftlich und logisch zugeht, obwohl wir die Welt - wie das Ding an sich - nur logisch erfassen können. Wir können nicht anders denken, als wir denken, so, wie wir nur mit unseren Augen sehen können.

Hinsichtlich der MS scheinen diese Gedanken eine besondere Rolle zu spielen, weil es sein könnte, dass wir die MS zu naturwissenschaftlich sehen.

W.W.


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