Tiefenkoller (Straßencafé)

fRAUb, Dienstag, 20.07.2021, 07:03 (vor 982 Tagen) @ fRAUb

Noch ein Nachtrag zur Tiefe :

Ich glaube niemand würde auf die menschliche Tiefe verzichten, wenn nur die Symptome der MS weg wären.
Verzichten könnte man allerdings auf die selbsternannten Lehrmeister und Heilsbringer, die einem erzählen, dass 'das alles' falsch' ist. Das nämlich hinterlässt kein gutes Gefühl. Eher ein reichlich deplaziertes, eins von nicht angenommen und 'falsch' in dieser Welt zu sein.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass ihr text uber katastrophen die Umstände des sterbeprozesses kaum berücksichtigt. Ersticken auf Intensivstation ist kein schöner Tod. Auch zuhause nicht. Ertrinken, auch nicht. Beides ist von kontrollverlust und angst begleitet.
Ich glaube, sie sehen den Tod ansich arg romantisch verklärt und vergessen dabei seine Begleiter, die einem allesamt sehr unangenehm zusetzen können. Sie stellen sich eine romantisches Liaison vor, wo Schmerz und pein und kontrollverlust vorherrschen. Und das allerschlimmste, sie weigern sich, sich ernsthaft damit auseinander zu setzen.
Allerdings ist es, wenn er ernsthaft uber sie kommt, zu spät dafür. Und sie können nichts, keinen einzig romantisch verklarten Gedanken mehr revidieren.
Der Tod wird kommen. Und sie werden die Kontrolle über die Umstände verlieren. Damit werden sie in ihren letzten Stunden leben müssen.

Setzen Sie sich damit rechtzeitig auseinander.


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