Über das scheinbar Gleiche (Straßencafé)
Was mir aufffält, und was ich mal ans Licht holen möchte ...
Wenn mein antidemokratischer, politischer Gegner (nennen wir ihn X) eine Aussage macht (nennen wir sie A) - ISOLIERT gesehen ,
und ich mache ebenfalls eine Aussage, die - ISOLIERT gesehen - so aussieht wie die Aussage A des antidemokratischen Gegners,
dann heißt das NICHT automatisch, daß dies das Gleiche ist, und daß ich damit das Gleiche sage, wie mein antidemokratischer Gegner.
Der springende Punkt dabei ist die Isolierung der Aussage vom Kontext desjenigen, der die Aussage macht.
Beim antidemokratischen Gegner X ist diese Aussage eingebunden in einen ganz anderen Hintergrund von politischen Absichten und Zielen, von anderen inhaltlichen Bezügen zu dessen politischer Ideologie, in die sie eingebunden ist - und diese Aussage A hat ebenfalls in diesem Zusammenhang ganz andere Funktionen;
als bei MIR - der ich einen ganz anderen Hintergrund an politischen Absichten und Zielen und Vorstellungen habe; und ich will folglich mit dieser Aussge auch etwas Anderes erreichen als mein antidemokratischer Gegner. Bei mir hat diese Aussage damit auch eine ganz andere Fuktion.
Man muß also ganz genau hinschauen, bevor man etwas als "gleich" benennt, und dann falsche Schlüsse zieht.
Was auf den ersten Blick "gleich" erscheint, ist es - bei genauer Prüfung, genauer Anwendung des Verstandes und des Wissens - NICHT unbedingt.
Zutreffende Bedeutung entsteht immer erst aus dem dem Zusammenhang, in den etwas eingebettet ist.
Folglich ist es möglich, um ein Beispiel zu geben, daß die Verkehrtdenker auf einmal etwas sagen, was Boggy auch schon seit längerem sagt - was aber nicht bedeutet, daß die Verkehrtdenker plötzlich ins Lager der hehren Boggyisten eingeschwenkt sind. Sie brauen nur ihr Süppchen mit einer anderen Zutat weiter. Ein Kritik und ein Vorwurf an die Verkehrtdenker à la "Ihr seid ja jetzt auf einmal wie die Boggyisten! Pfui!" wäre also fehl am Platze. 
Gruß
Boggy
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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.
Über das scheinbar Gleiche bzw Meinungsclubs
agno 
, Montag, 15.08.2022, 12:16 (vor 618 Tagen) @ Boggy
Lieber Boggy
Selbstverständlich hast Du recht! Aber dieser Trend zur Clubgründung macht mir angst. Der Versuch sich in das hineinzudenken, was eine Persön ausdrücken möchte, ist schon nicht einfach. Wenn ich dazu jetzt noch die religiösen und anderen Clubs, bzw deren Beziehungen und Auswirkungen auf die Handlungslogik einkalkulieren soll, dann wird es heftig.
agno
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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...
Über das scheinbar Gleiche
W.W. , Montag, 15.08.2022, 12:42 (vor 618 Tagen) @ Boggy
Was mir auffällt, und was ich mal ans Licht holen möchte ...
Wenn mein antidemokratischer, politischer Gegner (nennen wir ihn X) eine Aussage macht (nennen wir sie A) - ISOLIERT gesehen ,
und ich mache ebenfalls eine Aussage, die - ISOLIERT gesehen - so aussieht wie die Aussage A des antidemokratischen Gegners,dann heißt das NICHT automatisch, daß dies das Gleiche ist, und daß ich damit das Gleiche sage, wie mein antidemokratischer Gegner.
Der springende Punkt dabei ist die Isolierung der Aussage vom Kontext desjenigen, der die Aussage macht.
Ich gebe Ihnen Recht! Und ich fand auch diese 'Diskussion' zwischen tournesol und fRAUb überflüssig und langweilig.
Es ist eine Kunst. einen anderen zu verstehen, weil das nicht nur eine intellektuelle Angelegenheit ist, sondern voraussetzt, dass man an dem anderen Interesse hat und etwas über diese schöne Welt hinzulernen möchte.
Ich halte z.B. das Gespräch für wichtig, weil man im Gespräch darauf hinweisen kann, wenn mich mein Gegenüber missverstanden hat, und man sich mit einer gewissen Anstrengung besser ausdrücken kann, bis das Missverständnis behoben ist.
Das ist ein schönes und geradezu gemütliches Gespräch, das einem hilft, die Welt besser zu verstehen. Denn darum geht es doch letztendlich: dass wir die Welt besser verstehen - egal, welchen Standpunkt wir einnehmen.
W.W.
Über das scheinbar Gleiche
tournesol , Montag, 15.08.2022, 14:00 (vor 618 Tagen) @ Boggy
Ein großes Problem entsteht für die Menschen mit den richtigen Positionen, wenn sich rechte Gruppierungen an das Thema dranhängen um es für ihre Ziele zu vereinnahmen, was bei verschiedenen Themen passiert und dann von den Medien alle in einen Topf geworfen und als Demokratiefeinde abgestempelt werden. Wer soll sich dann für die an sich richtigen Position einsetzen, die von rechts gekapert wurde und jedem, der dieser Meinung ist, sofort vorgeworfen wird, mit den Rechten zu marschieren?
Das war bei Corona so, mit wem hätte ich gehen sollen, wenn ich gegen eine allgemeine Impfpflicht bin, aber, wie es dann unterstellt wurde, kein Coronaleugner und erst Recht kein Demokratiefeind?
Jetzt ist es wieder so. Die Friedensbewegung will das Thema des Ukraine-Kriegs und den Folgen nicht den Rechten überlassen, sie organisieren Demos, an die sich möglicherweise auch Rechte hängen und schon werden alle in die gleiche Ecke gestellt, s. Demo-Szene.
Ist es dein Fehler, wenn die falschen Leute aus ganz anderen Gründen in manchen Punkten die gleiche Meinung haben wie du? Würdest du dann deine Meinung nicht mehr vertreten?