Über das scheinbar Gleiche (Straßencafé)

Boggy, Montag, 15.08.2022, 12:05 (vor 613 Tagen)

Was mir aufffält, und was ich mal ans Licht holen möchte ...

Wenn mein antidemokratischer, politischer Gegner (nennen wir ihn X) eine Aussage macht (nennen wir sie A) - ISOLIERT gesehen ,
und ich mache ebenfalls eine Aussage, die - ISOLIERT gesehen - so aussieht wie die Aussage A des antidemokratischen Gegners,

dann heißt das NICHT automatisch, daß dies das Gleiche ist, und daß ich damit das Gleiche sage, wie mein antidemokratischer Gegner.

Der springende Punkt dabei ist die Isolierung der Aussage vom Kontext desjenigen, der die Aussage macht.

Beim antidemokratischen Gegner X ist diese Aussage eingebunden in einen ganz anderen Hintergrund von politischen Absichten und Zielen, von anderen inhaltlichen Bezügen zu dessen politischer Ideologie, in die sie eingebunden ist - und diese Aussage A hat ebenfalls in diesem Zusammenhang ganz andere Funktionen;

als bei MIR - der ich einen ganz anderen Hintergrund an politischen Absichten und Zielen und Vorstellungen habe; und ich will folglich mit dieser Aussge auch etwas Anderes erreichen als mein antidemokratischer Gegner. Bei mir hat diese Aussage damit auch eine ganz andere Fuktion.

Man muß also ganz genau hinschauen, bevor man etwas als "gleich" benennt, und dann falsche Schlüsse zieht.
Was auf den ersten Blick "gleich" erscheint, ist es - bei genauer Prüfung, genauer Anwendung des Verstandes und des Wissens - NICHT unbedingt.

Zutreffende Bedeutung entsteht immer erst aus dem dem Zusammenhang, in den etwas eingebettet ist.

Folglich ist es möglich, um ein Beispiel zu geben, daß die Verkehrtdenker auf einmal etwas sagen, was Boggy auch schon seit längerem sagt - was aber nicht bedeutet, daß die Verkehrtdenker plötzlich ins Lager der hehren Boggyisten eingeschwenkt sind. Sie brauen nur ihr Süppchen mit einer anderen Zutat weiter. Ein Kritik und ein Vorwurf an die Verkehrtdenker à la "Ihr seid ja jetzt auf einmal wie die Boggyisten! Pfui!" wäre also fehl am Platze.

Gruß
Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.