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lausige MS ! (Allgemeines)

agno @, Samstag, 30.07.2022, 20:38 (vor 607 Tagen) @ kirstenna

Tja, das mit dem MITLEID ist so eine Sache, die u.a. beschreibt so ein bisschen das Buch.

Die Frau mag ihn, aber ist erst einmal erschrocken über den Wunsch des Mannes um ihre Hilfe zur Sterbehilfe.

Dann hat sie sich damit befasst, eingelassen und ist bereit.

Dann geht es irgendwie um das "Ungleichgewicht".

Für ihn neigt es sich zum Ende, er wird mit wenig zufrieden, kommt in die Wartehaltung und wartet friedlich auf sein Ende, was er hofft, das es noch ein bisschen dauert.

Für sie, gesund und jünger, drängt es sich, weiter das Leben auszuleben. Die Zeit läuft ab.

Sie will das jetzt für ihn verkürzen.

Er will das eigentlich nicht mehr, kann sich aber nicht mehr durchsetzen.

Er wurde erlöst. Ein bisschen vorfristig.

Die Ärztin aus dem Krankenhaus sagt zur Frau, sie findet, das war ok, hätte auch nicht mehr lange gedauert.

Für die außen sah es so besser aus.

Für ihn, der sich schon sehr in sein Inneres verzogen hatte, war es nicht mehr aktuell, das verkürzend durchzuziehen.

Aber er war schon ein bisschen abwesend, schlief viel und so und da hat´s dann ZAPP gemacht.

War es gut für ihn oder nicht, das kann er uns leider nicht mehr mitteilen.

IMHO war das weniger Mitleid als Platte putzen. Mit geputzter Platte leben die die übrig bleiben besser.
Der angesprochene Zeitfaktor. Die gesunde Ärztin sagt dass es ohnehin nicht mehr lange gedauert hätte. Anbetracht dessen dass ich in Jahren von Extremfatique eine gefühlte Zeitraffer lebte, halte ich die Angst vor langem Sichtum für entweder überbewertet oder es ist ein blindes stochern in fremder "Bubbel"


Mit Mitleid von anderen kann ich immer sehr schwer umgehen.

Das ist das entscheidende Indiz für Natrium Muriaticum für den eingefleischten Homöopathen - "will keinen Trost annehmen".

Mitleid - nee echt jetzt nicht, wa?

Irgendwie kommt bei mir so etwas ähnliches wie Mitleid auf, wenn ich Menschen beobachte, die sich nicht bewusst sind warum Sie etwas tun. Die den Weg von Geburt zur Ascheurne, einfach getrieben werden. Das ist keine Bewertung von Glück oder Unglück. Das Blatt des Lebens im Wind des Schicksals, mit verbunden Augen.
agno

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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...


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