Es ist wie ein Traum: Die Ursache der MS wurde gefunden! (Allgemeines)

Michael27 @, Samstag, 15.01.2022, 19:03 (vor 804 Tagen) @ W.W.

Die Begeisterung über eine in Reichweite gerückte Ursache der MS hätte ich mir größer vorgestellt! Woran hapert es? Weil es sich um nichts anderes handelt als eine neue Sau, die durchs Dorf getrieben wird?

Auch wenn ich damit wahrscheinlich eine weitere notwendige Voraussetzung für eine MS-Erkrankung kenne (außer der ebenfalls notwendigen genetischen Disposition), hilft mir das erst einmal gar nicht weiter.

Zunächst gibt es bisher keine Impfung gegen EBV. Und selbst wenn es die demnächst geben sollte: Da ja nicht eine EBV-Erkrankung (Pfeiffer'sches Drüsenfieber), sondern eine EBV-Infektion zwingende Voraussetzung ist, hilft eine Impfung möglicherweise auch nicht. Bei dem C-Virus ist man ja zufrieden, wenn nach einer Impfung eine Infektion mit einem milden Krankheitsverlauf oder asymptomatisch verläuft - bei EBV würde das bzgl. der Verhinderung einer MS-Erkrankung leider gar nichts helfen. Die Infektion ist das Entscheidende, nicht ein Krankheitsausbruch mit Symptomen. Bei den Allermeisten, so auch bei mir, verlief die EBV-Infektion offensichtlich asymptomatisch.

Und bis jetzt habe ich nur über die Verhinderung von Neuerkrankungen an MS gesprochen - nicht über eine Therapie bereits Erkrankter. Was gibt es da an neuer Erkenntnis ? Hilft es da, im Nachgang gegen im Körper eingenistete EBV-Viren vorzugehen ? Oder beeinflusst das den Krankheitsverlauf und das eigene Immunsystem gar nicht mehr ? Es würde ja z.B. auch nichts helfen, im Nachgang bzgl. der anderen notwendigen Voraussetzung, der genetischen Prädisposition, eines Tages bei MS-Kranken nach der Erkrankung die relevanten Genvarianten zu modifizieren (falls man das eines Tages gefahrlos könnte).

MS ist keine nette Freizeit-Beschäftigung von uns Betroffenen, sondern eine z.T. sehr heftige und brutale lebensverändernde chronische Erkrankung - lebenslang. Ich beschäftige mich nicht aus akademischer Neugier mit möglichen MS-Ursachen und -Therapien, sondern weil es um mein Leben geht und ich mein Leben so gut und so erfüllt leben möchte wie irgend möglich - trotz aller Einschränkungen. Und da wüsste ich nicht (s.o.), warum mich diese Studie begeistern sollte. Ich bin kein medizinisch-wissenschaftlich Forschender, sondern Betroffener - und da ist diese Studie ein bisschen Erkenntnisgewinn und nicht mehr - insbesondere keine konkrete Hoffnung.

Michael


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