Wir haben verlernt, mit Katastrophen umzugehen. (Straßencafé)

W.W. @, Montag, 19.07.2021, 12:21 (vor 984 Tagen)

Sogar der Tod ist verblasst, weil wir die Kindersterblichkeit verringert und die Lebenserwartung erhöht haben. Für manche Menschen ist der Tod sogar zu einem Schreckgespenst geworden.

Mit der Corona-Krise und dem aktuellen Hochwasser in NRW und Rheinland-Pfalz ist es ähnlich. Je unwahrscheinlicher es wird, dass uns unsere Zivilisation bedroht, desto mehr versinken wir in ihren Annehmlichkeiten.

Wir leben besser und länger, aber verlieren an menschlicher Tiefe. Und klagen über die Institutionen, die uns nicht genügend beschützt haben.

W.W.

PS: Ich höre schon, wie jemand einwenden wird: "Ich würde gern auf menschliche Tiefe verzichten, wenn ich nur meine MS loswürde!"

Nix mit "Wir " ...

Boggy, Montag, 19.07.2021, 12:37 (vor 984 Tagen) @ W.W.

Sogar der Tod ist verblasst, weil wir die Kindersterblichkeit verringert und die Lebenserwartung erhöht haben. Für manche Menschen ist der Tod sogar zu einem Schreckgespenst geworden.
Mit der Corona-Krise und dem aktuellen Hochwasser in NRW und Rheinland-Pfalz ist es ähnlich. Je unwahrscheinlicher es wird, dass uns unsere Zivilisation bedroht, desto mehr versinken wir in ihren Annehmlichkeiten.
Wir leben besser und länger, aber verlieren an menschlicher Tiefe. Und klagen über die Institutionen, die uns nicht genügend beschützt haben.
PS: Ich höre schon, wie jemand einwenden wird: "Ich würde gern auf menschliche Tiefe verzichten, wenn ich nur meine MS loswürde!"

Das ist alles hohles Gerede. Stammtischallgemeinplätze.
Fernab der mit-menschlichen Wirklichkeit.

Das "wir" ist wieder mal eine Frechheit.

Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

Nix mit "Wir " ...

fRAUb, Montag, 19.07.2021, 21:01 (vor 983 Tagen) @ Boggy

Sogar der Tod ist verblasst, weil wir die Kindersterblichkeit verringert und die Lebenserwartung erhöht haben. Für manche Menschen ist der Tod sogar zu einem Schreckgespenst geworden.
Mit der Corona-Krise und dem aktuellen Hochwasser in NRW und Rheinland-Pfalz ist es ähnlich. Je unwahrscheinlicher es wird, dass uns unsere Zivilisation bedroht, desto mehr versinken wir in ihren Annehmlichkeiten.
Wir leben besser und länger, aber verlieren an menschlicher Tiefe. Und klagen über die Institutionen, die uns nicht genügend beschützt haben.
PS: Ich höre schon, wie jemand einwenden wird: "Ich würde gern auf menschliche Tiefe verzichten, wenn ich nur meine MS loswürde!"


Das ist alles hohles Gerede. Stammtischallgemeinplätze.
Fernab der mit-menschlichen Wirklichkeit.

Das "wir" ist wieder mal eine Frechheit.

Boggy

D'accord.

Guten Abend von hier. Ich hoffe, ihr seid alle trockenen Rades unterwegs.

LG

fRAUb

Tiefenkoller

fRAUb, Dienstag, 20.07.2021, 07:03 (vor 983 Tagen) @ fRAUb

Noch ein Nachtrag zur Tiefe :

Ich glaube niemand würde auf die menschliche Tiefe verzichten, wenn nur die Symptome der MS weg wären.
Verzichten könnte man allerdings auf die selbsternannten Lehrmeister und Heilsbringer, die einem erzählen, dass 'das alles' falsch' ist. Das nämlich hinterlässt kein gutes Gefühl. Eher ein reichlich deplaziertes, eins von nicht angenommen und 'falsch' in dieser Welt zu sein.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass ihr text uber katastrophen die Umstände des sterbeprozesses kaum berücksichtigt. Ersticken auf Intensivstation ist kein schöner Tod. Auch zuhause nicht. Ertrinken, auch nicht. Beides ist von kontrollverlust und angst begleitet.
Ich glaube, sie sehen den Tod ansich arg romantisch verklärt und vergessen dabei seine Begleiter, die einem allesamt sehr unangenehm zusetzen können. Sie stellen sich eine romantisches Liaison vor, wo Schmerz und pein und kontrollverlust vorherrschen. Und das allerschlimmste, sie weigern sich, sich ernsthaft damit auseinander zu setzen.
Allerdings ist es, wenn er ernsthaft uber sie kommt, zu spät dafür. Und sie können nichts, keinen einzig romantisch verklarten Gedanken mehr revidieren.
Der Tod wird kommen. Und sie werden die Kontrolle über die Umstände verlieren. Damit werden sie in ihren letzten Stunden leben müssen.

Setzen Sie sich damit rechtzeitig auseinander.

Tiefenkoller

W.W. @, Dienstag, 20.07.2021, 07:55 (vor 983 Tagen) @ fRAUb

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass ihr text uber katastrophen die Umstände des sterbeprozesses kaum berücksichtigt. Ersticken auf Intensivstation ist kein schöner Tod. Auch zuhause nicht. Ertrinken, auch nicht. Beides ist von kontrollverlust und angst begleitet.
Ich glaube, sie sehen den Tod ansich arg romantisch verklärt und vergessen dabei seine Begleiter, die einem allesamt sehr unangenehm zusetzen können.

Liebe fRAUb,

vieles von dem, was Sie sagen, ist richtig. Dennoch glaube ich, dass wir den Tod zu einem Schreckgespenst machen, indem wir ihn ignorieren und ihn auf den Sankt-Nimmerleinstag verschieben. Der Tod könnte - auch ohne romantische Verklärung - schöner und friedvoller sein, als wir ihn uns vorstellen. ('als' oder 'wie'?)

Ich denke, vieles, was wir(!) uns über den Tod zusammenreimen, hat etwas mit Sterben auf Intensivstationen, Pflegeheimen und Zytostatikabehandlung zu tun. Wir(!) müssen aufhören, den Tod zu hassen wie die Pest. Es ist der moderne und nicht der gute, alte Tod.

W.W.

PS: Manche Aussagen sind ohne das 'wir' schwierig, ohne dass man vereinnahmen oder sich selbst zum Maßstab aller Dinge machen will. Die Bedeutung der Worte ist der Gebrauch in unserer Sprache.

Tiefenkoller

fRAUb, Dienstag, 20.07.2021, 08:50 (vor 983 Tagen) @ W.W.

Der "moderne" Tod. Naja. Ich bin absolut der Meinung, dass sie, wenn ihre Stunde kommt, nicht mehr entscheiden können. Im Falle einer Katastrophe ohnehin nicht. Auf Intensivstation auch nicht unbedingt. Aber ich glaube, die meisten Menschen sterben anders.

Für alles andere, gibt es die Möglichkeiten der Palliativ- Medizin. (vor Ort)

Vielleicht wäre es ganz gut, sie machen sich mal ein wenig schlau darüber.

Das Problem mit corona ist, btw, dass sie vermutlich kein Hospiz oder Palliativstation aufnehmen wird.

Also : entweder hoffen sie dann, dass sie die Intensivmaßnahmen überleben oder sie ersticken elend zuhause.
Das kann man machen, man ist aber sehr alleine gelassen damit.

Darüber mussen Sie sich im klaren sein!

Würde man es spüren, wenn einen ein Krokodil verschlingt?

W.W. @, Dienstag, 20.07.2021, 12:27 (vor 983 Tagen) @ fRAUb

Manchmal denke ich sogar, man würde es kaum spüren, wenn man von einem Krokodil gefressen wird. Aber die Datenlage ist dünn!

W.W.

PS: Darf ich 'man' sagen? Oder 'wir'? Oder 'Patient', wenn ich eine Patientin meine? Ich zweifele, obwohl ich ganz sicher bin, dass man 'Zigeunersauce' nicht sagen darf. Bei 'Juden' jedoch zögere ich immer wieder. Und entlarve ich mich, wenn ich die Corona-Maßnahmen für übertrieben halte? Bin ich dann latent rechtsradikal oder ein Wirrkopf?

Würde man es spüren, wenn einen ein Krokodil verschlingt?

fRAUb, Dienstag, 20.07.2021, 14:52 (vor 983 Tagen) @ W.W.

Sie meinen, Sie würden eines morgens aufwachen und merken 'huch! Ich bin ja tot! Hab ich ja gar nicht gemerkt, dass ich heute nacht gestorben bin?! "

Kann sein. Ich würde aber nicht drauf wetten.Wie Sie schreiben, die Datenlage ist dürftig. Besonders in der Retrospektive.

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sind Denkspiele eines sorgenfreien Menschen arrogant & dekadent?

agno @, Dienstag, 20.07.2021, 14:59 (vor 983 Tagen) @ W.W.

PS: Darf ich 'man' sagen? Oder 'wir'? Oder 'Patient', wenn ich eine Patientin meine? Ich zweifele, obwohl ich ganz sicher bin, dass man 'Zigeunersauce' nicht sagen darf. Bei 'Juden' jedoch zögere ich immer wieder. Und entlarve ich mich, wenn ich die Corona-Maßnahmen für übertrieben halte? Bin ich dann latent rechtsradikal oder ein Wirrkopf?

Du spielst mentales Schach mit Themen die deine Leser in ihren Existenzen erschüttern. Vermutlich ist alles erlaubt aber mit einem Touch von arrogant & dekadent. Das disqualifiziert Dich aber für moralische & existenzielle Fragen.
Vermutlich wird Dich nichts daran hindern können, Dich in diesen Wiederspruch zu begeben. (Die Rolle des Buhmanns zu übernehmen)

agno

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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

Was bin ich?

Mimmi, Dienstag, 20.07.2021, 15:37 (vor 983 Tagen) @ W.W.

"PS: Darf ich 'man' sagen? Oder 'wir'? Oder 'Patient', wenn ich eine Patientin meine? Ich zweifele, obwohl ich ganz sicher bin, dass man 'Zigeunersauce' nicht sagen darf. Bei 'Juden' jedoch zögere ich immer wieder. Und entlarve ich mich, wenn ich die Corona-Maßnahmen für übertrieben halte? Bin ich dann latent rechtsradikal oder ein Wirrkopf?"

Ich pflege eher den schnoddrigen Sprachgebrauch.
Und somit habe ich kein Problem damit Jude, Christ, Muslim usw. zu sagen.
Ich finde es auch lächerlich, dass "Zigeunersoße" plötzlich ein Unwort ist.
Kaufe ich mir eine Packung Couscous sind darauf Kamele abgebildet - das ist scheinbar okay- Nordafrikanern stößt dies jedoch teilweise sauer auf.

Mit "Political Correctness" kann man/frau es auch übertreiben...

Ich mache jedenfalls meine Gesinnung (links) nicht an der Verwendung von ein paar Begrifflichkeiten fest. Vielleicht darf ich aufgrund meiner Haltung auch anders reden? Dunkeläutige sprechen sich untereinander ja auch mit "Nigger" an.


Die Frage, ob Sie nun rechtsradikal oder ein Wirrkopf sind, können Sie sich wohl selbst am Besten beantworten!

Warum reagiere ich überhaupt auf eine rethorische Frage :rauch:

Vermutlich weil sie mich belustigt. Im Grunde kommt es Ihnen doch nur darauf an, möglichst viele Reaktionen zu erhalten.

(Also meine erste gute Tat für heute) Und jetzt verlasse ich den dunklen Dachsbau...

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nutzlose Fragen?

agno @, Dienstag, 20.07.2021, 15:41 (vor 983 Tagen) @ W.W.

Manchmal denke ich sogar, man würde es kaum spüren, wenn man von einem Krokodil gefressen wird. Aber die Datenlage ist dünn!
W.W.

Es spricht einiges dafür, dass ein solcher Abgang über den Jordan relativ unangenehm ist.
Es spricht einiges dafür, dass die zu befragende Population sehr dünn ist.
Es spricht einiges dafür, dass du, solltest du das wirklich wissen wollen, selbst ausprobieren musst.
Es spricht einiges dafür, dass du auf dem Weg zum Experiment in einer weißen Jacke, deren Ärmel keine Ausgänge haben, landen könntest.
Deshalb spricht einiges dafür es bei theoretischen Denkspielen zu belassen. Man könnte auch Schweine als Testobjekte nehmen. Wenn die quiken ist es ihnen unangenehm.
Blutverlust, Helium, Stickstoff oder Argon scheint zu passen. Lebendig zerlegt werden, eher nicht.
agno

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Wir haben verlernt, mit Katastrophen umzugehen.

UWE, Montag, 19.07.2021, 15:26 (vor 984 Tagen) @ W.W.

Trotz Kategorie "Straßencafe" schreiben Sie immer noch in einem MS-Forum, ist Ihnen das bewusst?

Ihre Beiträge strotzen vor Ignoranz und mangelnder Empathie, auch jetzt wieder.

Si tacuisses

Uwe

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Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand.
Denn Jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.
– René Descartes

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Wir haben verlernt, mit Katastrophen umzugehen.

agno @, Montag, 19.07.2021, 19:05 (vor 984 Tagen) @ W.W.

Wolfgang wenn Du wüsstest, welche Katastrophen "wir" bewältigen...
Dann würdest Du das nicht schreiben.
agno

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Weiß nicht, woher ich komm, weiß nicht, wie lang ich bleib, weiß nicht, wohin ich geh, mich wundert, dass ich glücklich bin ...

Wir haben verlernt, mit Katastrophen umzugehen.

kerstin @, Mittwoch, 21.07.2021, 03:03 (vor 982 Tagen) @ agno

Wolfgang wenn Du wüsstest, welche Katastrophen "wir" bewältigen...
Dann würdest Du das nicht schreiben.
agno

thumb up thumb up thumb up Kerstin

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Wir haben verlernt, mit Katastrophen umzugehen.

UWE, Mittwoch, 21.07.2021, 09:42 (vor 982 Tagen) @ agno

Wolfgang wenn Du wüsstest, welche Katastrophen "wir" bewältigen...
Dann würdest Du das nicht schreiben.
agno

thumb up thumb up thumb up
Uwe

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Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand.
Denn Jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.
– René Descartes

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