Kurzes romantisches Zwischenspiel . Oder so. (Allgemeines)

fRAUb, Samstag, 25.11.2023, 06:57 (vor 155 Tagen)

Guten Morgen,

morgens 5.00 Uhr, ich werde wach. Ein Kaffee, die Katze füttern, dann erst mal raus. Auf die Terrasse, eine Zigarette rauchen...

Es ist kalt. Es friert, auf dem Tisch hat sich eine dünne Eisschicht gebildet.
Ich liebe den Blick in den Himmel, um diese Zeit, weil die Sterne so klar erscheinen und ich manchmal sogar eine Sternschnuppe sehe. Dann freue ich mich und wünsche mir etwas. Meistens geht das nicht in Erfüllung, aber ich hab mich wenigstens einmal gefreut.
Bei diesem witterungsverhältnissen erscheinen die Sterne zum greifen nah. Das sieht schön aus, so klar, so nah. Ich lasse meinen Blick über das Firmament schweifen und suche nach einer Sternschnuppe.
Oh! Da habe ich eine entdeckt. Sie fliegt sogar in meine Richtung und kommt näher und näher... Und noch näher...

Plötzlich ist mir ein Starlink Satellit auf den Kopf gefallen.

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Glück gehabt

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Samstag, 25.11.2023, 11:29 (vor 155 Tagen) @ fRAUb

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Oh! Da habe ich eine entdeckt. Sie fliegt sogar in meine Richtung und kommt näher und näher... Und noch näher...

Plötzlich ist mir ein Starlink Satellit auf den Kopf gefallen.

Ups.
Ich war erst erschrocken, als ich das las.
Wenn du aber danach noch in der Lage bist, eine Ode an den Frosthimmel und die Sternschnuppen zu schreiben, kann das dann doch nicht so schlimm gewesen sein.

--
das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht

Glück gehabt

fRAUb, Samstag, 25.11.2023, 14:13 (vor 155 Tagen) @ naseweis

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Oh! Da habe ich eine entdeckt. Sie fliegt sogar in meine Richtung und kommt näher und näher... Und noch näher...

Plötzlich ist mir ein Starlink Satellit auf den Kopf gefallen.


Ups.
Ich war erst erschrocken, als ich das las.
Wenn du aber danach noch in der Lage bist, eine Ode an den Frosthimmel und die Sternschnuppen zu schreiben, kann das dann doch nicht so schlimm gewesen sein.


Nein nein, nur soviel zur zerbröselten romantik. Es war kein Asteroideneinschlag, der meine Spezies auslöschte. Es war einer dieser kleinen starlink Satelliten und der traf... Mich.

Das könnte ein synonym sein, für mein Leben mit meiner MS.

So ist es halt.

literarisch im ufoischen Welten-All

Boggy, Samstag, 25.11.2023, 12:30 (vor 155 Tagen) @ fRAUb

Liebe fRAUb,

ein vorzüglicher, lyrischer Text, der den Leser am Ende mit einer überraschenden Wendung konfrontiert, und dadurch die vorher aufgebaute, wohlig-meditative Stimmung abrupt durch ein schicksalhaftes Ereignis konterkariert.

Das "Oder so" im Titel gibt dem Ganzen des Textes eine perspektivische Öffnung und läßt dem Leser Raum für eigene Reflexion.

;-)
:-)

Gruß
Boggy

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

Kurzes romantisches Zwischenspiel . Oder so.

W.W. @, Samstag, 25.11.2023, 13:25 (vor 155 Tagen) @ fRAUb

Ich gehe leidenschaftlich gern spazieren. Jeden Tag. Dabei denke ich gern nach. Eben dachte ich daran, was ich gerne bei meinem Begräbnis hören würde. Eines wäre für mich ganz klar: An allererster Stelle müsste stehen, dass ich es schön gefunden habe, auf der Welt zu sein. Etwa so: Am ersten schönen Frühlingstag wacht ein Maulwurf aus seinem Winterschlaf auf, gräbt sich aus seinem Bau heraus und geht zum Bach hinunter. Dort trifft er seine Freundin, die Wasserrate, und sie machen zusammen eine Bootstour.

Aber schon stocke ich: Bin ich froh, dass ich in dieser Welt bin, oder bin ich froh, dass ich auf dieser Erde gelebt habe? Nach kurzem Nachdenken ist es mr klar: Ich bin froh, dass ich auf dieser Erde gelebt habe! Ein Teilchen im Universum zu sein, das wäre mir unheimlich!

An 2. Stelle steht - und das mag merkwürdig anmuten -: Gott ist weder ein Mann, noch eine Frau. Warum ist mir das wichtig? Ich könnte es doch ganz einfach fassen: Gott ist ein Prinzip! Aber dann würde ich mich so verlassen fühlen wie das Kind in Büchners Märchen: Ein Prinzip wärmt nicht - und sei es auch besonders schön.

So gehe ich nun von dieser Welt und winke ihr ein letztes Mal zu, weil sie schön war und - trotz allem - gut zu mir gewesen ist. Und ich gehe in aller Ruhe, obwohl ich nicht weiß, wohin ich gehe.

Kann man beruhigt gehen, wenn man nicht weiß, was einen erwartet? Ich denke an ein Gedicht von Matthias Claudius:

Vorüber! ach, vorüber!
Geh, wilder Knochenmann!
Ich bin noch jung, geh, Lieber!
Und rühre mich nicht an.

Gib deine Hand, du schön und zart Gebild,
Bin Freund und komme nicht zu strafen.
Sei gutes Muts! Ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen schlafen

Wolfgang

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