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Positiver Nebeneffekt? (Therapien)

naseweis ⌂ @, in meinem Paradies, Samstag, 23.12.2023, 10:43 (vor 126 Tagen)

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Schützt eine HIV-Therapie vor Multipler Sklerose?

Könnte eine antiretrovirale Therapie (ART) HIV-Patienten vor der Autoimmunerkrankung multiple Sklerose (MS) schützen? Darauf deuteten bereits mehrere Studien aus der Vergangenheit hin. Jetzt erhärtet eine aktuelle, sehr große Studie diese Beobachtungen.

Bereits im Jahr 2014 ließ eine Studie aufhorchen, nach der eine antiretrovirale Kombinationstherapie HIV-Patienten vor einer multiplen Sklerose (MS) schützen könnte. Allerdings ist es schwer, eine Risikominimierung für eine MS durch eine medikamentöse Therapie, die zunächst einmal in keinem Zusammenhang zu der Krankheit steht, als kausal zu beweisen.

Jetzt verdichtet sich allerdings die seit mehr als zehn Jahren bestehende Hypothese durch Ergebnisse einer neuen, sehr großen Studie. Hier werteten Forschende um Professor Dr. Kyla McKay vom Department of Clinical Neuroscience am Karolinska Institut in Stockholm bevölkerungsbasierte Gesundheitsdaten von zwei Kohorten HIV-positiver Personen aus Schweden und British Columbia, Kanada, aus. Die Ergebnisse ihrer Studie publizierten die Forschenden in den »Annals of Neurology«.
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Fast halb so viele MS-Fälle als zu erwarten

Wirkmechanismus unklar

Die Gründe für diesen offensichtlichen Schutz sind nach wie vor unbekannt. Plausibel erscheint jedoch, dass das Risiko in erster Linie durch die antiretrovirale Therapie (ART) und nicht durch die HIV-Infektion gesenkt wird.

Diskutierte man jedoch vor zehn Jahren noch die Kontrolle humaner endogener Retroviren (HER) durch die Medikation, deutet immer mehr darauf hin, dass die ART die Aktivitäten des Epstein-Barr-Virus (HHV4) und des humanen Herpesvirus-6 (HHV6) hemmen könnten, denen beide inzwischen eine wichtige Rolle in der Pathogenese der MS zugesprochen wird.

Zum Artikel in der Pharmazeutischen Zeitung
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/schuetzt-eine-hiv-therapie-vor-multipler-skleros...

Direkt zur Studie:
DOI: 10.1002/ana.26840

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das Geheimnis der Medizin besteht darin,
den Patienten abzulenken,
während die Natur sich selber hilft (Voltaire)

Sisyphos hatte es auch nicht leicht


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