MS-Seminar: Das Buch ! (Arbeitsversion) (Allgemeines)

W.W. @, Samstag, 25.06.2016, 17:02 (vor 2864 Tagen) @ W.W.

Aber das sind alles negative Gründe: Ablehnung der BT, Skepsis gegenüber Außenseitern und Mißtrauen den Psychologen gegenüber. Gibt es auch etwas Positives, was ich zum Ausdrucx bringen will? Das sind auch im Wesentlichen 3 Punkte:
1. Es gibt eine und nur eine MS und die Liquorpunktion ist überflüssig.
2. Die MS verläuft in 2 Phasen, wobei die erste manchmal übersprungen werden kann.
3. Man kann Körper und Seele nicht voneinander trennen.

Eigentlich sind es doch wohl 6 positive Dinge, die man über die MS sagen kann:

1. Es gibt eine und nur eine MS und die Liquorpunktion ist überflüssig.
2. Die MS verläuft in 2 Phasen, wobei die erste manchmal übersprungen werden kann.
3. Die Prognose der MS kann oft frühzeitig gestellt werden.
4. Das Fatiguesyndrom ist ein partielles Diskonnektionssyndrom.
5. Man kann Körper und Seele nicht voneinander trennen.
6. Mit etwas Mühe ist es erkennbar, wer in der MS-Szene bestochen ist und wer nicht.

Warum eine LP?
Ich glaube, die LP hat etwas mit der deutschen Gründlichkeit zu tun. Genaue Zahlen sind schwer zu erhalten, aber man kann davon ausgehen, dass bei einer MS, die sicher ist, nach 10 Jahren in 94% die oligoklonalen Banden positiv sind. Das wirft Fragen auf, denn wenn die MS sowieso schon sicher ist, wozu braucht man dann die LP? Um noch sicherer zu sein?
Aber gehen wir einmal davon aus, wir seien uns unsicher. Jemand sieht seit ein paar Tagen auf dem rechten Auge nur noch Schatten. Der Augenarzt vermutet einen Opticusneuritis. Nun gibt es zwei Arten von Augenärzten: Der eine denkt, das könne vielleicht eine MS sein, und macht bei seinem Kollegen, einem Neurologen, einen Termin aus. Dann ist er das Problem los.

Der andere denkt: Es könnte vielleicht eine MS sein, aber was soll ich die junge Frau damit belasten. Die Sehstörung wird sich sowieso mit großer Wahrscheinlichkeit wieder von selbst zurückbilden, und das ganze Brimborium der Neurologie regt sie nur auf, und von Cortison halte ich auch nichts. Also beruhige ich sie und bestelle sie in einer Woche wieder ein.

Ich will jetzt nicht entscheiden, welchen Augenarzt der 'bessere' ist und 'richtiger' handelt. Tatsache ist, dass sich Augenärzte und Neurologen nicht immer grün sind und unterschiedliche Meinungen haben. Und es gibt Ärzte, die sind nicht stolz darauf, eine MS-Diagnose möglichst früh ermöglicht zu haben. Und sie legen auch keinen Wert darauf, dass ihnen irgendjemand einen Glückwunsch dafür ausspricht, gut aufgepasst zu haben. Und sie wollen ihrer Patientin auch das Cortison und die LP ersparen.

Ich weiß, viele werden das als fragwürdig und verantwortungslos empfinden. Aber hat die Patientin wirklich was von dem Cortison? Und hilft ihr die LP wirklich weiter?

Das möchte ich im Folgenden besprechen.

W.W.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum