MS Therapie Konsensus Gruppe (MSTKG): Positionspapier (Therapien)

Boggy, Samstag, 16.12.2023, 20:33 (vor 133 Tagen)

Ich übernehme hier einen link auf einen Artikel, den Marc bei den Amseln gepostet hat.
Marc hat dazu erläuternd geschrieben, daß "mehrere der bekanntesten deutschen Neurologen die Leitlinienempfehlungen (...) abgelehnt haben."
Er schreibt weiter: "Die einzige Reaktion der Leitlinienschreiber hierzu waren die üblichen Floskeln wie „von der Pharma gekauft…“ also völlig inhaltslos. Wie du erkennen kannst, ist dieses Thema stark emotionsgeladen so daß rationale Begründungen die Gegenseite in ihrer Meinung nur bestärken…"

Ich entnehme daraus (hoffentlich ist das so richtig), daß hier eine Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Gruppen von MS-Ärzten existiert, die ich nicht kenne, die ich nicht beurteillen kann, die aber nahelegt, daß ein einfacher Leser und MS-Patient wie ich, diesen folgenden Artikel nicht einfach als unbestreitbare Wahrheit ansehen kann. Für mich gilt also, hier kritische Distanz zu halten, ohne daß ich genauer wüßte, wie und wo.

Trotzdem habe ich mich entschlossen, den Artikel hier zu posten, weil er eine Fülle an Informationen "auf einen Schlag" enthält, die einem sonst nicht ohne weiteres zur Verfügung stehen.

Ich habe nur einen kurzen Blick darauf werfen können (!). Bei einer näheren Auseinandersetzung mit dem Text würde ich jede Aussage, die sich auf eine Studie bezieht, als vorläufig (im Sinne einer behaupteten Aussage) ansehen, bis ich die Studie selbst überprüft hätte (soweit ich das überhaupt kann), bzw. bis ich andere Stellungnahmen dazu gefunden hätte.

Ich würde den Text / lese den Text unter Vorbehalt - im Bewußtsein, daß es sich um eine persönliche Stellungnahme und Einschätzung verschiedener Autoren handelt, deren Gesichertheit und Sinnhaftigkeit sowie deren Plausibilität ich nur schwer beurteilen kann.

Hier nun der Artikel mit einem willkürlich gewählten kurzen Auszug.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8300076/

"Nervenarzt. 2021; 92(8): 773–801.
Published online 2021 Jul 23. German. doi: 10.1007/s00115-021-01157-2
PMCID: PMC8300076
PMID: 34297142

"Multiple Sklerose Therapie Konsensus Gruppe (MSTKG): Positionspapier zur verlaufsmodifizierenden Therapie der Multiplen Sklerose 2021 (White Paper)

"Hocheffektive Therapien sind nicht für jeden Patienten geeignet und setzen eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung voraus.
Eine besondere Stellung haben hierbei die depletierenden bzw. Immunrekonstitutionstherapien, einschließlich der autologen hämatopoetischen Stammzelltransplantation.
Sie bewirken eine tiefgreifende Veränderung des Immunsystems.
Dadurch zeigen sie einerseits ein höheres Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen, insbesondere ein in den ersten Monaten nach einem Therapiepuls erhöhtes Infektionsrisiko. Andererseits finden sich zumindest bei einem Teil der Patienten Jahre über das Therapieende hinaus anhaltende therapeutische Effekte hinsichtlich der Erkrankungsstabilisierung [14, 20, 73, 85] bis hin zu einer lange anhaltenden therapiefreien Erkrankungsstabilität.
Substanzspezifisch kommen Strategien zur Risikoreduktion zur Anwendung. Im Vergleich hierzu besteht bei herkömmlichen Immuntherapien die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Therapie mit im Zeitverlauf kumulierenden Risiken, die bei der individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung zu bedenken sind."

Gruß
Boggy

P.S.
Der link zum Amsel-Thread, auf den ich mich beziehe:
https://www.amsel.de/multiple-sklerose-forum/t/welche-basismedikation-hat-hoechste-wirk...

--
Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.


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