Magie, Janus und Intuition (Allgemeines)
Nun ja, man weiß hier, daß ich auch inzwischen erhebliche MS-bedingte "kognitive Störungen" habe. Gerade was ausdauerndes, konzentriertes Denken betrifft.
Aber ich behaupte, daß langsameres Denken auch zu mehr Gründlichkeit führen kann, - kann, aber muß nicht ...
Magie.
Faszinierend, auch bei einem kurzen Blick in das Buch, das Du verlinkst.
Und gleichzeitig: verführerisch.
Das offene Tor zur Manipulation.
Macht kommt ins Spiel.
Die Verführung des Mich-selbst oder Andere Beherrschens.
Magie - zweischneidiges Schwert. Janus-köpfig.
Nutze ich (auch rational erklärbare) magische Techniken zu meinem Wohle ... oder zu meinem Schaden ...?
Eine wundervolle (fantasy)-literarische Verarbeitung des Themas Magie (weit vor Harry Potter) findet sich in Ursula LeGuin's "Erdsee-Trilogie" ...
Zen-Meister raten davon ab, sich zu sehr mit Magie zu beschäftigen: Magie erschafft den Wunsch, die Kräfte in sich und außerhalb zu beherrschen und zu kontrollieren. Das sind starke "Anhaftungen": das sich in immer enger werdenden Kreisen identifizieren mit dem, was man will. Enge, Starre, Verstrickung, Unbeweglichkeit. Ein verkrampfter, eingeengter Blick auf ein Beherrschungsziel bis hin zur Besessenheit ...
Und die Illusion, daß wir uns selbst, unser Leben, die Welt beherrschen und kontrollieren können. Das gilt nur in sehr begrenztem Rahmen.
Bodhidharma, der den Zen-Buddhismus nach China gebracht hat, war zu Besuch beim chinesischen Kaiser.
Der fragte ihn: Was ist die höchste heilige Wahrheit der Lehre Buddhas?
Bodhidharma: Offene Weite. Nichts von heilig.
Man könnte auch sagen: nichts von magisch.
Anstelle von Magie setze ich lieber auf Intuition:
= Wissen + Erfahrung + Bewußtheit.
Intuition ist nicht einfach da, also keine natürliche Gabe, sondern bedarf der Schulung, Übung, Praxis ...
Gruß
Boggy
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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.