Gedanken zur Psychosomatik eines Zauberberg-Verehrers und Romanautoren (Straßencafé)

Boggy, (vor 3463 Tagen) @ W.W.

Ich will Ihnen sagen, warum das so oft scheitert! Weil die Krankheit, also auch die MS, der beste Kompromiss!

Das geht massiv in Richtung Schwarze Psychosomatik!
Sie behandeln hier organische Erkrankungen (MS) wie psychische Störungen.
Krankheiten sind keine "Kompromisse"!
Krankheiten sind Krankheiten, mit ganz unterschiedlichen Ursachen.

Welcher "wer" hat denn da einen Kompromiß geschlossen.

Ich habe früher einmal gelernt, eine Neurose sei immer zu teuer erkauft. Das ist sie nicht! Eine Neurose bzw. eine Krankheit sind oft der beste weg, um mit einem Konflikt fertig zu werden.

S.o.: Sie behandeln hier organische Erkrankungen (MS) wie psychische Störungen.
Was für eine Neurose gilt, gilt nicht für eine organische Erkrankung. Bis zm Beweis des Gegenteils.

"Krankheiten" als "Kompromiß" ist ein umstrittenes und mit Recht bestreitbares (psychoanalytisches) Konstrukt.

"Neurosen" könnte man als eine Kompromißlösung eines nicht auflösbaren Konflikts bezeichen. Bei genauer Betrachtung sind sie aber eine "veraltete" Lösung für einen Konflikt. Zu einem frühen Zeitpunkt (in der Kindheit) war das (heute als neurotisch erscheinende) Verhalten das einzig mögliche, um eine ansonsten nicht-bewältigbare Situation zu bewältigen. Das hat damals funktioniert. Heute aber, unter anderen Anforderungen des Lebens reicht es nicht mehr aus. Neues muß her. (Alles sehr verkürzt)

Ursprung meiner Überlegung war, dass ich früher einmal von der Psychotherapie begeistert war, aber ich mehr und mehr merkte, dass sie endlos dauert und meistens scheitert. Mit dieser Beobachtung stand ich ja nicht allein, und es entwickelten sich z.B. die verhaltenstherapeutischen Ansätze (Watzlawick, Erikson, neurolinguistisches Programmieren...).

Sie schreiben mit unzureichender Kenntnis über die gegenwärtigen Psychotherapien!
Sie verbreiten also Vorurteile.

Verhaltenstherapie ist durchaus erfolgreich, speziell bei Angststörungen.

Humanistische Psychotherapien, wie z.B. die Gestalttherapie, haben u.a. als Ziel, herauszufinden, was dem Patienten an inneren und äußeren Ressourcen fehlt, um sein Leben ändern zu können, um seine Probleme zu bewältigen, und sie suchen mit dem Patienten nach Wegen und Möglichkeiten, wie er diese inneren oder/und äußeren Ressourcen u.U. lernen oder erhalten kann, damit er in die Lage versetzt wird, seine Probleme zu bewältigen und sein Leben zu ändern.

(Neurolinguistisches Programmieren ist ein ziemlich umstrittenes Verfahren; ich halte es für manipulativ, und nicht für Psychotherapie).

Auch wenn es Mühe macht, aber ich finde, Sie sollten sich ganz genau überlegen, was Sie über Psychotherapie schreiben.
Viele Leser nehmen Ihren Text als Wegweiser.

Gruß
Boggy

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Um unserer persönlichen und gesellschaftlichen Freiheit willen müssen wir immer wieder die Saat des kritischen Verstandes und des begründeten Zweifels säen.

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