Gedanken zur Psychosomatik eines Zauberberg-Verehrers und Romanautoren (Straßencafé)
Das "immer" vom guten WW.
Lieber Doch, das ist nur Ihre Vorstellung, keine Tatsache.
Es gibt keine Tatsachen! Nur Vorstellungen!W.W.
Liebe Mann-Verehrer, Autoren und MS-betroffene ForistInnen,
was folgt, sind im Grunde nur ein paar unernste Bemerkungen zu der Debatte um ‚Psychosomatik‘ von MS, die soeben wieder in Gang kommt und bei der mich als ehemaligen, ähm, nunja, Weihe-Jünger
doch ein unmittelbares Déja-Vu befällt.
Der zitierte Satz bezüglich der Vorstellungen vs. Tatsachen hat schon was Ungewöhnliches, zumal wenn er von einem Arzt stammt ! Und ich kann mich entsinnen, lieber W.W., dass Ihren Gedanken zur Psychosomatik der MS stets ein recht erhebliches Sowohl-Als-Auch innezuwohnen scheint.
Sie sind sich einerseits stets sehr sicher, dass Multiple Sklerose eine psychosomatische Erkrankung sei – stimmen im Weiteren gern denjenigen zu, die sich von den Vertretern einer schwarzen Psychosomatik nicht wahrgenommen, sondern glatt verhöhnt fühlen.
Und haben ( zumeist schon bevor jener Aufschrei erfolgt) Ihre Meinung kundgetan, dass Sie von PsychologInnen nicht viel halten resp. nix Hilfreiches erwarten.
Welcher Deus Ex Machina nun könnte Ihrer Meinung nach dies Dilemma lösen? Als langjähriger Forist hab ich die Antwort bereit:
Ein gutmütiger, einfühlsamer, an Jahren ergrauter Arzt alter Schule, bewaffnet mit viel Lebenserfahrung und einem sog. guten Menschenverstand!!
Leider gibt es den bekanntlich im Zeitalter des Neoliberalismus und Qualitätsmanagements nicht mehr (das ist, mit Verlaub, eben doch mal eine Tatsache, würd ich meinen), und zudem erscheinen mir Ihre Vorstellungen davon, was eigentlich genau bzw. tatsächlich jener beim Patienten bewirken wird, etwas nebulös…
Will sagen, der Zauberberg-Verehrer und Romanautor in Ihnen darf gern weiter in der MS etwas sehen, was das Leben halt so geschrieben und gezeichnet hat, und es in diesem Sinne in seinen Geschichten drehen und wenden!
Wenn er mir mit solchen Vorstellungen aber zu sehr auf die reale ‚Pelle‘ rückt, dann, bitteschön, möchte ich doch gern an den Abenden meines alltäglichen Lebens, in dem ich mich hab bewundern lassen dürfen für meine tapfere Annahme und Ausgestaltung des ‚…mit der Krankheit‘,
- an den Abenden also würd ich mich gern abschminken dürfen
, meine Requisiten (Rollstuhl!) in der entsprechenden Kammer abgeben, und erhobenen Hauptes auf den eigenen Beinen nach Hause joggen.
Zur Traumfrau.
LG, jerry 