MS & Therapie: Soll ich? (Allgemeines)

CB @, Mittwoch, 15.06.2016, 09:25 (vor 2873 Tagen) @ agno

Weil wir aktuell die Patienteninformationssendungen im TV schauen,
weil es irgendwie langsam den Berg hinab geht und
weil mir mein Schatz die Erlaubnis gegeben hat.
Darum stelle ich mal eine Unterhaltung ein.

die MAB
https://de.wikipedia.org/wiki/Monoklonaler_Antik%C3%B6rper

Man hindert mit unterschiedlichsten Therapien eine spezielle Abwehrzelle
daran die Blut-Hirnschranke zu überschreiten. Dummerweise sorgt die
MS-schädliche Zelle dafür dass ein gesunder Mensch keine PML bekommt (es
gibt noch ein paar andere Infektionen).
Das Risiko von PML unter wirksamer Therapie wird mit ca 1:1000 beschrieben.
Mein Schatz meint dass dieser Absatz zu unpräziese formuliert ist.

Ich habe bis Januar 2013 zwei andere MS-Patienten kennengelernt, die sich mit "Monoklonalen Antikörpern" hatten behandeln lassen...

1. Der erste Fall war ein angehender Doktor der Neurobiologie aus Heidelberg, der scheinbar solange "gequängelt" hatte, bis er die neuen und teuren Antikörper verabreicht bekam (obwohl er die Kriterien nicht erfüllte). > Die T-Zellen wurden dann tatsächlich so wirksam unterdrückt, dass das JC-Virus aktiv wurde und die P(rogressive) M(ultifokale) L(eukenzephalopathie) verursachte, die große Teile seines Gehirns zerstört. > Als ich den Mann kennenlernte, hatte er die PML zwar überlebt, aber er konnte keinen alltagstauglichen Gedanken mehr entwickeln! > Beispiel: Wenn er vor einem Fahrstuhl stand (> er war gehfähig), musste ihm die Anweisung gegeben werden, den Knopf zu drücken, ansonsten blieb er da stehen und tat nichts... – Übrigens bestand die Therapie der PML darin, dass der Antikörper abgesetzt und dann abgewartet wurde, ob das Immunsystem wieder "anspringt", weil Virusinfektionen nicht ursächlich durch Medikamente behandelt werden können...
Die meisten Informationen zu dem jungen Mann bekam ich von dessen Eltern, weil er keine "komplexen" Antworten mehr geben konnte.

2. Der zweite Fall war eine Frau im mittleren Alter, die durch die MS bereits schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war. > Unteranderem waren die kognitiven Fähigkeiten so stark beeinträchtigt, dass der Mann die Therapieentscheidungen traf. > Er hatte also entschieden, dass die Frau diese Antikörper bekam, doch trotzdem hatte die Frau MS-Schübe! > Ich fragte den Ehemann also nach der Sinnhaftigkeit der Antikörpertherapie und er antwortete, dass die Schübe nicht mehr so schlimm seien, wie früher... > Als ich die Frau das letzte Mal sah, waren gerade JC-Viren bei ihr nachgewiesen worden...
Ich habe oft über dieses Ehepaar nachgedacht, und frage mich bis heute, ob der Mann seine Frau auf eine juristisch wasserdichte Art und Weise umbringen wollte!? > Es sähe nicht nur aus, wie ein natürlicher Tod, es wäre sogar einer!

Nachdenkliche Grüße

CB


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